Am 4. Juli um 18 Uhr halte ich in der Talk-Serie Kreolische Konstellationen II: Kolonialismus – Imperialismus – Internationalismus der Berliner Jour Fixe Initiative den Vortrag “Hugging Angela Davis – Dissidente Solidaritäten”:
Im Nachgang der populären DDR-Solidaritätskampagne besuchte Angela Davis im September 1972 Ostberlin. Am Rande einer offiziellen Kranzniederlegung umarmt Davis spontan die Dissidentin Erika Berthold-Havemann. Von dieser Begegnung aus fragt der Vortrag nach den Möglichkeiten einer dissidenten Solidarität. Dissidenz heißt hier nicht, den Kommunismus ad acta zu legen. Dass die Kommunismen der beiden Frauen schon von den gewaltvollen Verhältnissen, in denen sie Praxis werden, durchzogen sind, ist vielmehr ein Ausgangspunkt. Ihre Projekte begegnen sich in der konkreten Widersprüchlichkeit der historischen Kontexte: dem Internationalismus und unreflektierten Rassismus der DDR sowie dem Stalinismus und Sexismus der KP der USA. Dissident wäre eine Solidarität, die eine emphatische Anerkennung konkreter Widersprüche zum Ausgangspunkt einer möglichen Politik der Umarmung macht.
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