The video is a response to a historical relay-run of art students carrying a red flag through West-Berlin in 1968 (filmed by Gerd Conradt), and its 2002 artistic re-enactment in Stockholm by one of the original protagonists’ son, Felix Gmelin. I reflect on what it might mean for me, as an artist who grew up in the Eastern Bloc, to re-enact the run for a third time, in the Pankow neighbourhood of Berlin – which is famous as the home of the former East German party and cultural elites. While stitching up and preparing the red flag that I might use and staking out the potential route in the area with my camera, I struggle to decide whether or not I should re-stage the run here…
Ich stieß vor ein paar Jahren in einer Ausstellung auf Felix Gmelins Video/Re-enactment Farbtest, Die Rote Fahne II, in dem der Künstler einen Film von Gerd Conrad nachstellt, in dem Studenten 1968 in einem Staffellauf eine rote Fahne durch die Straßen West-Berlins tragen, um am Ende mit ihr den berühmten Balkon des Schöneberger Rathauses zu stürmen. Gmelin, dessen Vater bei der Aktion als Filmstudent beteiligt war, filmt 2002 wiederum Kunststudenten in Stockholm bei einem auf fast identische Weise inszenierten Staffellauf durch die Stadt – wenn auch ohne den triumphalen Abschluss auf dem Balkon.
In meinem Film, der während einer Residency in Berlin Pankow entstand, denke ich darüber nach, was es für mich, als in der DDR aufgewachsene Künstlerin heißen würde, den Staffellauf ein drittes Mal durchzuführen. Ich skizziere eine mögliche Route entlang ehemaliger Einrichtungen der DDR-Nomenklatur in der Nachbarschaft meines Ateliers und nähe gleichzeitig eine Fahne aus in der DDR produziertem rotem Fahnenstoff.